Laura in Portugal
Freiwilligenprojekt in Lissabon
Olá mein Name ist Laura und ich habe mein ESK in Lissabon, Portugal verbracht.
Ohne große Erwartungen bin ich am 1. Oktober 2022 in den Flieger von Wien nach Lissabon gestiegen und hatte keine Ahnung, was auf mich zukommen wird. Doch bereits nach kurzer Zeit hat sich herausgestellt, dass dies eine der besten Entscheidungen meines Lebens war.
In den letzten 11 Monaten konnte ich so viele unglaubliche Erfahrungen sammeln und faszinierende Menschen kennenlernen, die mich geprägt und begeistert haben. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass diese Zeit so aufregend und intensiv wird. Jeder Tag war voll mit neuen Abenteuern, wodurch ich mich einfach noch mehr in das Land und die Kultur verliebt habe. Ich durfte nicht nur die schönsten Strände sehen, in glasklarem Wasser schwimmen, mal mehr oder weniger gutes Essen probieren, traditionelle Feste feiern und neue Freunde finden, sondern Portugal wirklich mit all seinen Besonderheiten miterleben. Zusätzlich habe ich Reisen nach Spanien, Madeira und Marokko unternommen und konnte auch diesen Orten viel mitnehmen.
Trotz der zahlreichen Unternehmungen bestand mein ESK aber nicht nur aus Freizeit und Reisen. Ich hatte die Möglichkeit, im Museu de Marinha zu arbeiten. Dies ist ein Museum, das von der portugiesischen Marine geführt wird und es erzählt die Geschichte der Schiffsfahrt in Portugal. Dort war ich überwiegen im Archiv tätig und habe sehr viel Zeit mit einer anderen Freiwilligen verbracht, die ich nun auch zu einer meiner engsten Freundinnen zählen darf. Wir haben täglich zusammengearbeitet, unsere Aufgabe bestand vor allem am Anfang des Projektes damit, dass wir das Archiv mit all seinen Büchern und Dokumenten neu organisieren und katalogisieren. Bereits zu Beginn wurden wir sehr herzlich von unseren Arbeitskollegen aufgenommen und haben viel über die Geschichte Portugals gelernt. Wir hatten auch die Möglichkeit das nationale Archiv in Lissabon zu besichtigen und ich durfte sogar bei einem Besuch der deutschen, belgischen und niederländischen Botschaft dabei sein und an einer Führung durchs Museum teilnehmen.
Auch meine Hosting-Organisation war toll. Wir haben viele Ausflüge in Portugal gemacht und wurden immer unterstützt. Zwischen uns allen herrschte ein freundschaftliches Verhältnis wodurch, Probleme auch einfach und unkompliziert gelöst werden konnten.
Generell war ich in einer sehr großen Organisation. Wir waren insgesamt mehr als 50 Freiwillige in Lissabon und davon habe ich mit 25 in einem Haus gewohnt. Auch, wenn ich am Anfang darüber etwas schockiert war, stellte sich schnell heraus, dass das mein größtes Glück war. Wir waren alle wie eine große Familie. Zusammen haben wir Geburtstage, Weihnachten, Ostern, Feste und Abschiede gefeiert. Gemeinsam haben wir gelacht, geweint, sind uns vor Freunde in die Arme gefallen oder haben uns getröstet, wenn wir an das Ende gedacht haben. Niemals hätte ich mir vorstellen können, dass das Zusammenleben so wunderschön sein kann. Es haben sich in der Zeit so viele besondere Freundschaften entwickelt und ein paar dieser Menschen sind sogar mehr als nur Freunde geworden. Trotz der verschiedenen Kulturen und Sprachen haben wir alle unseren ganz eigenen Weg der Kommunikation gefunden und haben so viel über Traditionen, Bräuche und Lebensweisen gelernt. Es war aber auch immer wieder faszinierend zu sehen, wie ähnlich wir uns doch alle sind und wie wichtig es ist Vorteile beiseite zu schieben. Ich habe so viel über mich selbst gelernt und auch im Umgang mit anderen Menschen. Jeder Tag hat mir aufs neue die Augen geöffnet und mir gezeigt, was für tolle Dinge noch auf mich warten.
Diese Zeit hat mich so unglaublich geprägt und ich kann gar nicht in Worte fassen, wie dankbar ich für diese Möglichkeit bin. Auch, wenn es manchmal schmerzhaft ist zu wissen, dass es vorbei ist und nie mehr so sein wird wie es war, denke ich gerne an diese wunderschönen Momente zurück und bin froh mich getraut zu haben diesen Schritt gegangen zu sein. Kein einziges Mal habe ich es bereut und würde es auch immer wieder machen. Ich würde es allen empfehlen, auch wenn sich 10, 11, 12 Monate lange anhören vergehen sie wie im Flug. Ehe am sich versieht, ist man schon wieder am Rückweg und einen ganzen Koffer an Erinnerungen mit sich.