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Freiwilligenprojekt in Rumänien

Anna’s Erfahrungsbericht

Phu, ich dachte es wäre am einfachsten mit der Frage: „Wie war’s denn?“ zu beginnen. Ob es das nun auch wirklich ist, das weiß ich nicht.


Nun:
Hatte ich Spaß? – Ja.
Gab es Momente, in denen ich mir dachte, ich wolle es einfach hinschmeißen? – Zur Genüge.
Bin ich froh es gemacht zu haben? – Aber sowas von!
Würde ich es noch einmal genau so machen? – Auf keinen Fall!

Wenn mich nun irgendjemand da draußen fragen würde, worauf es denn beim EFD wirklich ankommt, gäbe es eine klare, einfache Antwort:
Man muss es machen.
In der Theorie lässt es sich nicht erklären. Ich hätte Erfahrungsbericht über Erfahrungsbericht lesen können. Ich könnte jetzt Seite über Seite füllen und dennoch wäre es mir nicht möglich zu vermitteln, wie der EFD für mich war.
Ja, man kann sich vorbereiten. Es hätte sicher nicht geschadet, hätte ich mich vorab schon ein wenig über das Land und die Sprache informiert – die Stadt, die Leute. Vielleicht wäre ich dann noch neugieriger gewesen, hätte noch mehr Vorfreude gehabt.
Das wichtigste ist – zumindest kann ich das, als jemand, dem das ziemlich schwerfällt, mit Sicherheit behaupten – halbwegs im Reinen mit sich selbst zu sein:
Ja, du kannst das schaffen.
Nein, es wird nicht leicht, aber das hat dich vorher auch nicht von irgendetwas abgehalten.
Ja, du wirst vielleicht in das ein oder andere Fettnäpfchen treten.
Ja, du wirst Fehler machen.
Ja, du wirst Heimweh bekommen und denken das wäre alles eine komplette Schnapsidee gewesen.

Aber nein, dass heißt nicht, dass du ungeeignet bist; das heißt nicht, dass du nur deine Zeit verschwendest und das heißt ganz sicher nicht, dass es keine Lösung gibt, dass alles schei…. scheibenförmig ist und du von eben jener Scheibe hinabstürzen wirst. Nein.

Es heißt nur, dass du die Möglichkeit vorgelegt bekommst, einen Schritt über deine Grenzen zu machen, einen Schritt heraus – vielleicht auch nur einen Blick –  wagen darfst aus deiner Komfortzone. Glaub mir: Die Welt außerhalb bietet wesentlich mehr Möglichkeiten, so viele neue Ansichten, Gedanken, Geschichten. Nein, sie ist nicht warm und kuschelig und vertraut, aber ja, sie ist schön, sie kann schön sein.

Ein letzter Tipp, um aus dem ganzen hypothetischen, metaphorischen Geschwafel herauszukommen:
Mach das längst mögliche Kurzzeit-EFD bevor du ein Langzeit-EFD beginnst. Zumindest ich halte das für vorteilhaft, um eine Idee davon zu bekommen, was für DICH wichtig ist – denn eins ist auch mir klargeworden: Ich kenne die Wünsche, die Komfortzonen und die Bedürfnisse anderer meist nur zu einem Bruchteil. Ich weiß nicht, was einem anderen beim EFD wichtig sein könnte. DER EFD nützt auf alle Fälle und wenn es nur ist, um zu erkennen, was einem nicht so liegt.