Freiwilligenprojekt in der Slowakei
Anna's Erfahrungsbericht
Short-term ESC in der Slowakei
Nach meiner Matura habe ich mich dazu entschlossen, trotz der Pandemie einen europäischen Freiwilligeneinsatz zu machen. Manche würden denken, dass es verrückt ist zu dieser Zeit jetzt irgendetwas zu machen. Doch ich sehe es eher so wie mein Koordinator in der Slowakei, dass es vor allem jetzt noch mutiger ist sich im Ausland, während einer schweren Zeit, wie 2020, sich an einem Freiwilligenprojekt zu betätigen.
Ich heiße Anna. Ich durfte mein Projekt in einer kleineren Region der Slowakei verbringen, Dolný Kubín um genau zu sein. Bis auf Natur und einer (im Vergleich zu Salzburg) kleinen Gemeinde gab es dort nicht viel. Bei der Ankunft wurde ich von dem Koordinator und meiner Freiwilligenkollegin abgeholt. Aufgrund der COVID-19 Situation war ich dazu verpflichtet für meine ersten zwei Wochen dort in Quarantäne zu gehen. Für ein Short-term Projekt (2 Monate) waren zwei Wochen schon recht viel Zeit, welche ich für Produktiveres hätte nützen können. Leider waren diese zwei Wochen auch die letzten Tage in welchen die Schüler und Schülerinnen noch Präsenzunterricht hatten.
Dennoch waren mir diese zwei Wochen auch von nutzten, da ich mich so an meine neue Umgebung angewöhnen konnte. Trotzdem war ich erleichtert als ich wieder rausgehen durfte und endlich mit meinen ganzen Aufgaben und meiner Arbeit anfangen durfte. Sobald ich und mein anderer Kollege unsere Quarantäne beendeten, hat uns unser Koordinator auch immer auf Trab gehalten, so dass uns nicht langweilig wurde und wir immer wieder was zu tun hatten. Abgesehen von verschiedenen administrativen Aufgaben und meinem Englisch- und Deutschunterricht, hat mein Koordinator auch immer Samstagsausflüge für uns geplant, da es recht schwer war in den anliegenden Ländern herumzureisen.
Anfangs fand ich es recht schwer und unangenehm mit den Schülern zu reden und „Lehrerin“ zu spielen. Sie waren ca. gleich alt wie ich, wenn nicht sogar älter. Ich habe ihre Skepsis auch anfangs spüren können, da ein paar Klassen anfangs noch zu schüchtern waren oder einfach keine Lust auf meine Stunden hatten. Mit der Zeit wurde aber alles einfacher, sie waren motivierter und hatten weniger Angst mit mir zu reden, dass selbe könnte ich aber auch über mich sagen. Letztendlich habe ich mich auch mit einigen Schülern und Schülerinnen anfreunden können und finde es zu schade, dass ich nie Präsenzunterricht mit ihnen hatte.
Des Weiteren waren meine Kollegen und ich nicht die einzigen Volunteers in der Stadt. Zu meiner Überraschung gab es dort ein paar andere Organisationen, welche Freiwillige aus Deutschland und Litauen nach Dolný Kubín gebracht haben. Natürlich ist Deutschland nicht weit von Österreich entfernt, dennoch finde ich es immer wieder unterhaltsam wie unterschiedlich wir voneinander reden. Nach dato habe ich auch niemanden aus Litauen gekannt und hatte auch keine Ahnung von deren Sprache oder Kultur. Rückblickend habe ich eigentlich noch immer keine Ahnung. Ich fand das Litauisch lustig klang, aber auch sehr kompliziert zum Aussprechen ist.
Obwohl ich durch COVID-19 ein eingeschränkteres Freiwilligenprojekt hatten, bereue ich es nicht ein Projekt zu so einem Zeitpunkt gemacht zu haben. Natürlich gab es einige Sachen und Regulierungen, welche mich nach einer Zeit genervt haben, aber die neuen Erfahrungen, die neuen Leute, das Land, die Sprache und Kultur, die ich kennenlernen durfte, überwiegen meine erlebten Schwierigkeiten bei Weitem.