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22.04.2021 - Girls Day

Lass dein Geschlecht deinen zukünftigen Beruf nicht stimmen!!

„Feuerwehrfrau“ und „Geburtshelfer“ …wie klingen solche Berufsbezeichnungen in euren Ohren? Lange umstritten sind heutzutage solche Begriffe - in Wörterbücher und Jobs-Anzeigen mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Ein deutliches Zeichen dafür, dass der Prozess gegen die Geschlechtersegregation am Arbeitsmarkt nach vorne geht, auch wenn in kleinen, heute kaum sichtbaren Schritten.

Im Großen und Ganzen scheint nämlich der Arbeitsmarkt immer noch in „weiblichen“ und „männlichen“ Berufen geteilt zu sein, mit fast 1/3 Mädchen, die im Jahr 2020 immer noch einen der TOP-3 der klassischen weiblichen Lehrberufe wählt – Einzelhandel, FriseurIn und Bürokaufkraft. Und das obwohl in Österreich mehr als 200 Berufsausbildungen angeboten werden!

Eines steht allerdings fest: noch bis zum Jahr 2012 konnte kein einziger technischer Lehrberuf unter den zehn, von Frauen am meisten gewählten Lehrberufe, genannt werden. Heute, nur 9 Jahren später, finden wir den Lehrberuf „MetalltechnikerIn“ an der 7. Stelle.

Einen Beitrag zu diesem Umdenken leistet auch der Girls Day, bzw. der Mädchen Zukunftstag.

Das Projekt existiert schon seit über 15 Jahren in Österreich und zu diesem Zeitpunkt sollte schon klar sein, worum es geht: Betriebe, die vor allem in den Bereichen Technik, Handwerk, Naturwissenschaft und IT tätig sind und die einen sehr geringeren Frauenanteil haben, öffnen ihre Türen für Schülerinnen ab der 5. Klasse, um ihnen alternative Berufswege zu zeigen.

Nicht zu vergessen: nicht nur Mädchen wurde oder wird oft ein begrenztes Berufsauswahlspektrum zugeschrieben, es existiert bereits seit 2011 auch der Boys Day.

Dieses Jahr hatte ich im Rahmen meines Freiwilligenjahres, die Gelegenheit, bei der Organisation des Girls Days zu unterstützen und an der Veranstaltung teilzunehmen, die zum Glück teilweise in Präsenz stattfinden konnte.

Am 22. April habe ich mit der Projektleiterin Johanna Wirrer drei der teilnehmenden Betriebe besucht.

Ich muss gestehen, anfangs hatte ich nicht damit gerechnet, dass es sich für mich so komisch angefühlt hat, Mädchen zu sehen, die sich mit Werkzeugen und Planimetrie beschäftigen. Ich habe aus erster Hand erlebt, wie uns Rollenstereotype noch heute beeinflussen, auch unbewusst. Vielleicht hat es aber auch damit zu tun, dass in meiner Heimatregion Rollenstereotype noch sehr stark vertreten sind, viel stärker als in Österreich.

Mein Eindruck war, dass die Mädchen, während die Stunden vergingen, immer vertrauter miteinander wurden. Und je vertrauter sie wirkten, desto mehr wurde mein anfängliches Erstaunen durch Bewunderung und Hoffnung ersetzt. Eine bessere Zukunft, wo jeder eigenständig, bewusste Entscheidungen treffen kann, ist möglich.

Man muss nur so weitermachen.

Danke Johanna für diese Erfahrung!